Zu den Geschichten Adventskalender Tag 6: Emis magische Nikolausnacht - Kuschelgeschichten

Adventskalender Tag 6: Emis magische Nikolausnacht


06. Dez. 23 Abenteuer

In einem weit entfernten, schneebedeckten Land, wo man im Winter immer die schönsten Pullover trug und die Sterne wie glitzernde Diamanten am Himmel funkelten, lebte ein kleiner lila Elefant namens Emi. Emi war kein gewöhnlicher Elefant. Sie war klein für ihre Art und ihre Haut hatte eine Farbe wie der letzte Strahl eines Sonnenuntergangs auf einer Schneedecke – ein zartes Lila. Es war die Nacht vor dem Nikolaustag, und in Emis kleinem Dorf war alles festlich dekoriert. Die Häuser waren mit Lichterketten geschmückt, die wie kleine Feuerkäfer durch die Nacht glitzerten. Um jedes Fenster rankten sich Girlanden aus grünen Tannenzweigen, und aus jedem Schornstein stieg gemütlich der Rauch auf, als würden die Häuser vor Kälte schlottern. Emi war an diesem Abend besonders aufgeregt. Sie hatte gehört, dass der Nikolaus – ein freundlicher, alter Mann mit einem weichen, weißen Bart und einem roten Mantel, der bis zum Waldesrand reichte – in dieser Nacht besondere Geschenke an alle braven Tiere des Waldes verteilen würde. Und Emi hatte sich dieses Jahr besonders viel Mühe gegeben, brav zu sein. Doch in Emis Kopf spukte eine Frage herum: "Wie kann der Nikolaus wissen, wo ich wohne?" Mit dieser Frage im Gepäck stapfte Emi durch den knirschenden Schnee, um das perfekte Zeichen zu finden, das dem Nikolaus den Weg weisen würde. Nach einer Weile fand sie einen Stock, so lang und gerade wie die Stoßzähne eines großen Elefanten, und fing an, mit viel Mühe einen riesengroßen Pfeil in den Schnee zu zeichnen. Die Spitze des Pfeils zeigte auf Emis kleines, gemütliches Haus, das zwischen den Bäumen kuschelte wie ein verschlafenes Murmeltier. Emi kicherte vor sich hin – "Hihi, der Nikolaus wird mich bestimmt finden!" Auch im Dorf sorgte Emis Pfeil für Lacher, und die anderen Tiere scherzten: "Hoffentlich verwechselt der Nikolaus den Pfeil nicht mit der Landebahn für sein fliegendes Rentier!" Doch als Emi wieder zu Hause ankam, zog eine Schneewolke über den Himmel, und dickfluffige Schneeflocken begannen zu tanzen. Es schneite und schneite, bis Emis Pfeil unter einer weißen Decke verschwand. "Oh nein!" piepste Emi, "Jetzt kann der Nikolaus mich nicht mehr finden!" Der kleine Elefant fühlte sich wie eine Rosine in einem riesigen Stollen: ganz klein und verloren. Aber Emi war ein Elefant mit einem großen Herzen und noch größerem Mut. Sie beschloss, selbst zum Nikolaus zu wandern, um ihm den Weg zu zeigen. Bewaffnet mit einem Mut, so groß wie ihr Rüssel, machte sich Emi auf die Reise, ihrem Herzen folgend und den Sternen als seine Wegweiser. Auf seiner Reise traf sie all die Tiere des Waldes, und jedes bot ihr seine Hilfe an. Die Hase hatte warme Fellstiefel für Emis kalte Füße, der Biber schenkte ihr einen kleinen Stock, der im Dunkeln leuchtete, und die Eule gab ihr einen Federbusch als Mütze, damit ihre Ohren nicht frieren müssen. Mit dieser Ausrüstung erreichte Emi schließlich den Waldesrand. Der Weg hatte sich festlich angefühlt, denn überall waren die Bäume mit Eiszapfen behangen, die wie gläserne Kerzenleuchter funkelten, und die Schneewehen formten sich zu Wellen, als würden sie Weihnachtslieder singen. Emi stand nun am Waldesrand und starrte den hügeligen Pfad hinauf, der zum Nikolaus führte. "Nur noch ein bisschen, Emi", sprach sie sich Mut zu. "Für ein braves Elefantenkind ist kein Weg zu weit!" Doch das nächste, was Emi hörte, war nicht das Lied des Windes, sondern das ruhige Schnauben einer Kreatur, die hinter ihm im Schnee stand. Als Emi sich umdrehte, sah sie ein Rentier mit einem flauschigen Fell, das sich wie eine kuschelige Wolldecke um seinen Körper legte. "Hallo, Emi", begrüßte es sie. "Ich bin Rudolf, eines von den Rentieren des Nikolaus. Wir haben gesehen, wie du dich bemüht hast, den Nikolaus zu finden, und er hat mich geschickt, um dich zu ihm zu bringen." Emis Augen leuchteten vor Freude so hell wie die Nordlichter am Winterhimmel. Rudolf kniete sich nieder, damit Emi auf seinen Rücken klettern konnte, und zusammen machten sie sich auf den Weg, hinauf Richtung Sternenhimmel und direkt zum Haus des Nikolaus. Das Haus des Nikolaus war das gemütlichste Haus, das Emi jemals gesehen hatte. Es war umhüllt von einer warmen Glut aus Lichtern und duftete nach Zimt und Keksen. Der Nikolaus stand in der Tür und begrüßte Emi mit offenen Armen, als wäre sie ein lang erwarteter Gast. "Emi, mein lieber Freund", sagte der Nikolaus. "Deine Bemühungen, um mich zu finden, haben mein Herz erwärmt. Doch weißt du, ich hätte dich auch ohne den Pfeil gefunden. Ich kenne jedes brave Kind in diesem Wald." Doch weil Emi sich so viel Mühe gegeben hatte und die erste war, die zum Haus des Nikolaus kam, bekam sie das erste Geschenk: eine kleine Schneekugel mit ihrer eigenen kleinen Welt darin, und wenn man sie schüttelte, fiel der Schnee auf ihr kleines, lila Haus. "Jetzt musst du aber ins Bett", sagte der Nikolaus mit einem Lächeln. "Denn morgen früh werden alle Kinder ihre Geschenke finden." Mit diesen Worten setzte Emi sich wieder auf Rudolfs Rücken, und zusammen flogen sie zurück in sein warmes Zuhause. Als Emi am nächsten Morgen erwachte, lag die Schneekugel auf seinem kleinen Nachttisch, und sie wusste, dass es keine bloße Geschichte war – sie hatte wirklich den Nikolaus getroffen 🐘💜🎅

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